Zweites Ertrinken- wir haben es (fast) erlebt
Sie lag in ihrem Bett, in vermeintlicher Sicherheit, und wäre dort fast „ertrunken“.
Zweites Ertrinken. Es klingt wie ein schreckliches Ammenmärchen. Es ist extrem selten. Und doch ist es uns selbst passiert. Genauer gesagt, meiner zu diesem Zeitpunkt vierjährigen Tochter.
Mein Name ist Joanna. Ich bin Bloggerin, Fernsehredakteurin und schreibe als @frau.kakao.macht.tv auf Instagram, meist mit viel Humor und Augenzwinkern, von meinem, von unserem Alltag.
Denn vor allem bin ich eins: Mama. Eine Mama, die etwas erlebt hat, vor dem sie andere Mamis warnen möchte.
Ich möchte hier aber nicht einfach Angst machen, sondern konkrete Hinweise und Alarmzeichen nennen und aufklären über diese unterschätzte Gefahr.
Darum habe ich mir fachliche Hilfe geholt: die-kinderherztin Snježi. Sie wird im unteren Abschnitt erklären, wie es zu „sekundärem Ertrinken“, auch „zweites Ertrinken“ genannt, kommen kann und welche Alarmzeichen Eltern nicht übersehen sollten.
Doch dazu später.
Zweites Ertrinken. Unsere Geschichte.
Es war der 6. Mai 2017. Meine beiden Töchter, zu dem Zeitpunkt sieben und vier Jahre alt, waren mit Papa im Schwimmbad. Beide waren kerngesund. Alles war wie immer. Nichts Außergewöhnliches. Die Mädchen haben getobt und geplantscht. Meine 4 jährige Tochter konnte noch nicht schwimmen und trug zu dem Zeitpunkt Schwimmflügel. Sie plantschte, sprang ins Becken, geriet auch mal mit dem Kopf unter Wasser, „verschluckte“ auch mal Wasser, hustete und schwamm weiter…
Es war ein ganz normaler Schwimmbadbesuch. Doch wir sollten uns ganz schrecklich getäuscht haben, denn so normal wie es schien, war es nicht. Doch das sollten wir erst viel später bemerken.
Beim Abendessen waren beide Kinder müde und schlapp. Nichts Ungewöhnliches nach einem Schwimmbadbesuch. Ich las ihnen noch eine Geschichte vor und legte sie ins Bett.
Dass meine kleine Tochter um ein Haar nicht wieder aufgewacht wäre, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen.
Mitten in der Nacht wurde mein Mann durch ungewöhnliche Geräusche wach. Bis heute habe ich keine Ahnung warum, denn normalerweise stört nichts seinen Schlaf. Weder schreiende Babys noch ein nächtliches Feuer in der Nachbarschaft konnten ihn bisher wecken. Stattdessen werde ich normalerweise beim kleinsten Mucks wach. Diesmal hörte ich nichts. Heute glaube ich, meine kleine Tochter hatte einen Schutzengel. Jemand, der uns in dieser Nacht zur Seite gestanden und eine schreckliche Katastrophe verhindert hat.
Mein Mann weckt mich also und sagt „Schatz, ich höre was, irgendetwas stimmt nicht!“. Ich, noch völlig benommen vom Schlaf, schaue ihn nur verwirrt an.
„Schatz, im Kinderzimmer! Irgendwas stimmt nicht“.
Und noch bevor ich ihn anmeckern kann, warum er denn nicht selber nachschauen geht, höre ich das Geräusch selbst und springe aus dem Bett. Im Kinderzimmer finde ich meine Tochter. Sie liegt in ihrem Bett, eine Hand halb aufgestützt. Keine Kraft, sich komplett aufzusetzen. Sie röchelt und hat sich offensichtlich erbrochen. Sie bekommt kaum Luft und droht zu ersticken. Sie hat nicht mal genug Luft, um zu weinen oder „Mama!“ zu rufen. Sie schaut mich einfach nur panisch, mit weit aufgerissenen Augen an. Die Lippen sind schon blau angelaufen.
Ich schreie nach meinem Mann. Während ich unsere Tochter beruhige, so gut ich kann, ruft mein Mann den Notarzt. Innerhalb von wenigen Minuten sind zwei Sanitäter vor Ort, hören sie kurz ab und nehmen uns sofort mit.
Ich kann mir gerade noch das Lieblingskuscheltier meiner Tochter schnappen und eine Hose überziehen, bevor es mitten in der Nacht, mit Blaulicht, in die Klinik geht.
Mein Mann bleibt zu Hause bei unserer anderen Tochter, die das ganze Drama (zum Glück) verschlafen hat.
Wie genau die Behandlung im Krankenwagen abgelaufen ist, kann ich nicht mehr genau sagen. Ich war krank vor Sorge und hab‘ dann alles nur noch in Trance erlebt. Jedenfalls hat meine Tochter irgendwann eine Infusion bekommen und ein Beruhigungsmittel, soweit ich mich erinnere, und das Atmen fiel etwas leichter.
Aufgrund der Atembeschwerden, die akut und im zeitlichen Zusammenhang mit einem Schwimmbadbesuch aufgetreten waren, mussten wir drei Tage in der Klinik bleiben.
Dabei hörte ich das erste Mal vom Begriff des „sekundären Ertrinkens“.
Zu hundert Prozent konnten die Ärzte nicht sagen, dass es sich darum gehandelt hat. Eine eindeutige Diagnose ist bei diesem Phänomen sehr schwer (dazu gleich mehr von die-kinderherztin.de Snježi). Doch der Verdacht liegt nahe, bei einem sonst absolut gesunden Kind.
Heute geht es meiner Tochter wieder gut. Doch diese Nacht werde ich niemals vergessen.
Wenn sie schwimmen geht, beobachte ich sie ganz genau und mache in der Nacht kein Auge zu. Ständig horche ich, ob da etwas ist oder lasse meine Tochter direkt bei uns im Bett schlafen.
Auch jetzt zieht sich beim Schreiben mein Magen zusammen und ich habe Gänsehaut.
Weil mir wieder einmal bewusst wird, welch wahnsinniges Glück wir gehabt haben.
Kinder ertrinken oft lautlos
Immer wieder ertrinken Kleinkinder selbst in kleinsten Pfützen. Über diese Gefahr hat kürzlich Daddy Cool auf seinem Blog aufgeklärt. Den Beitrag findet ihr hier. Das „sekundäre Ertrinken“ ist aber viel seltener und daher kaum bekannt. Doch es kann genauso verheerende Folgen haben. Darum habe ich an dieser Stelle die-kinderherztin.de Snježi gebeten, uns mehr darüber zu erzählen. Sie ist von Beruf Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und klärt auf ihrem Blog regelmäßig über die unterschiedlichsten Themen rund um Kindergesundheit auf.
Zweites Ertrinken. Die unbekannte Gefahr.
Snježi:
Ertrinkungsunfälle sind ein unfassbar tragisches Ereignis und kommen leider viel zu häufig vor.
Wie in dem bereits erwähnten Beitrag bei Daddy Cool beschrieben, sind Ertrinkungsunfälle die häufigste, nicht-natürliche Todesursache bei Kleinkindern und sie laufen meist gar nicht so ab, wie wir uns das vorstellen. Ertrinkungsunfälle sind nämlich in den meisten Fällen ein ganz stiller Vorgang. Die Kinder strampeln nicht, sie rufen nicht um Hilfe, sie gehen meist einfach unter. Und selbst nach einer scheinbar erfolgreichen Rettung, kann sich die Gefahr ganz still und leise ein weiteres Mal „anschleichen“ und noch 1-2 Tage später zu schwerwiegenden Atembeschwerden führen und sogar tödlich enden. Umso wichtiger ist es, über dieses Thema zu schreiben und über die Gefahren zu informieren.
Liebe Joanna, wie gut, dass dein Mann in dieser Nacht so ein empfindliches Gehör hatte und dass alles gut ausgegangen ist. Und dennoch muss das Erlebnis und die damit verbundene Sorge furchtbar gewesen sein und hat verständlicherweise Spuren der Angst hinterlassen.
Und auch wenn es laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das „sekundäre“ Ertrinken fachlich gar nicht gibt, möchte ich, zusammen mit Dir, genau darüber schreiben. Denn fachliche Definitionen sind das Eine und Aufklärung über Dinge, die passieren (können) das Andere.
Eure Geschichte ist ein Beispiel dafür, dass Ertrinken mehrere Facetten haben kann, die allesamt furchtbar sind und dramatisch enden können. Allerdings gilt es, vorab einige Begrifflichkeiten zu erklären.
Definition „Ertrinken“:
Die WHO bezeichnet das Ertrinken als einen Prozess, bei dem es durch das Eintauchen des Kopfes bzw. Gesichtes in eine Flüssigkeit (meist Wasser), zu einem Sauerstoffmangel kommt. Hält der Sauerstoffmangel über einen gewissen Zeitraum an, so endet er tödlich und wird als „Ertrinken mit Todesfolge“ bezeichnet. Wird die ertrinkende Person gerettet und überlebt, so wird es als „Ertrinken ohne Todesfolge“ bezeichnet.
Nun gibt es beim Ertrinken jedoch einige Besonderheiten, die in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Bezeichnung geführt haben. Sie gelten z.T. zwar als veraltet, werden im Alltag jedoch noch häufig verwendet, so dass ich sie euch kurz erklären möchte:
Feuchtes Ertrinken:
Taucht ein Mensch unfreiwillig in Wasser ein, laufen im Körper zahlreiche Reaktionen ab. Diese führen zum einen dazu, dass ein Ertrinkender meist keine Kraft mehr hat, um Hilfe zu rufen oder Hilfe herbeizuwinken, da ihm dafür im Überlebenskampf schlichtweg die Kraft fehlt. Zum anderen führt dieser Vorgang bei ausbleibender Rettung zum Einatmen von Wasser (=Aspiration). Durch die Flüssigkeit wird der Gasaustausch in der Lunge behindert, was in der Folge zum Sauerstoffmangel und letztlich zum Tode führt. Da in einem solchen Fall Wasser in der Lunge nachweisbar ist, bezeichnet man diese Form des Ertrinkens auch als „feuchtes Ertrinken“.
Trockenes Ertrinken:
Bei (Klein-)Kindern ist es meist anders. Bei ihnen kommt es durch das Untertauchen des Gesichtes in Wasser (auch bei geringer Wassertiefe, z.B. in der Badewanne) zum sog. Eintauchreflex, der zu einem Stimmritzenkrampf führen kann. Als Folge dessen ist die Sauerstoffversorgung unterbunden und es resultiert ein tödlicher Sauerstoffmangel (=Ersticken). Da in diesen Fällen idR kein Wasser in die Lunge gerät, spricht man auch vom „trockenen“ Ertrinken. In einer solchen Situation schaffen es Kinder nicht, die Beine unter den Körper zu ziehen und sich aus eigener Kraft aus der Gefahrensituation zu retten.
Primäres Ertrinken:
In beiden Fällen kommt es, quasi als direkte Folge des Kontaktes von Wasser und Atemwegen, zu einem tödlichen Sauerstoffmangel. Daher werden diese Formen auch als „primäres Ertrinken“ oder eben als „Ertrinken mit Todesfolge“ bezeichnet. Am häufigsten betroffen sind dabei Personen, die nicht schwimmen können (z.B. Kinder), oder die durch Erschöpfung oder Bewusstlosigkeit im Wasser untergehen.
Wird eine ertrinkende Person nach einem Bade- oder Ertrinkungsunfall gerettet, so wird dies, wie oben erwähnt, als „Ertrinken ohne Todesfolge“ bezeichnet.
Sekundäres oder verzögertes Ertrinken:
Allerdings kann es auch nach einer erfolgreichen Rettung noch zu einem „Ertrinken mit Todesfolge“ kommen. Innerhalb eines Zeitraums von 1 (-2) Tagen nach dem Ertrinkungsunfall kann es als Spätfolge der Aspiration zu massiven Atemproblemen und letztlich auch zum Tode kommen. Weil in solchen Fällen der Tod verzögert eintritt, wurde der Begriff des „sekundären=verzögerten Ertrinkens“ geprägt.
Gelegentlich wird der Begriff des „sekundären Ertrinkens“ auch in dem Zusammenhang verwendet, dass das Ertrinken als Folge eines anderen akuten Geschehens erfolgt, z.B. als Folge eines Herzinfarktes, Schlaganfalles oder Krampfanfalles.
Ertrinken ist nicht gleich Ertrinken:
Ihr seht, es ist schon ein ganz schönes Begriffs-Wirrwarr, das einem beim Thema Ertrinken „entgegenschwappt“. Daher hat sich die WHO bei ihrer Definition auf lediglich zwei Arten des Ertrinkens festgelegt. Ertrinken mit oder ohne Todesfolge. Weil es jedoch, wenn auch selten, Fälle gibt, in denen es nach einem Badeunfall auch nach einer zeitlichen Verzögerung noch zu Atemproblemen kommen kann, möchten wir mit diesem Beitrag zumindest darauf aufmerksam machen.
Ich hoffe, dass ihr dabei meinen „Spagat“ zwischen fachlichen Definitionen (die natürlich wichtig sind) und dem Wunsch nach Aufklärung, nachvollziehen und verstehen könnt, auch wenn die fachliche Bezeichnung nicht ganz korrekt ist.
Schutzmechanismen des Körpers:
Wenn man sich mit Wasser „verschluckt“ und auf diesem Wege unfreiwillig Wasser einatmet, so gelangt in den meisten Fällen nicht sehr viel Wasser in die Lunge. Für diese Fälle hat der Körper einen ganz wunderbaren Schutzmechanismus, den wir alle kennen und der idR sehr effektiv ist: den Hustenreiz. Wenn jedoch eine größere Menge Wasser eingeatmet wird, so ist dieser Hustenreiz gelegentlich nicht ausreichend und auch wenn eine solche Situation selten ist, so kann sie doch weitreichende Folgen haben.
Und genau darum geht es im heutigen Beitrag. Joannas Tochter muss beim Plantschen im Pool zu irgendeinem Zeitpunkt eine größere Menge Wasser eingeatmet haben. Dies hat in der Lunge verschiedene Folgen nach sich gezogen.
Was passiert, wenn Wasser in die Lunge gerät?
Gelangt eine größere Menge an Wasser in die Lunge führt es dort zu einer Entzündungsreaktion, die den Gasaustausch und somit die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff beeinträchtigt. Die Folge ist ein Sauerstoffmangel, der sich, auch noch Stunden später, durch folgende Symptome bemerkbar machen kann:
Symptome des „sekundären Ertrinkens“
• starker Hustenreiz
• apathischer Allgemeinzustand
• auffällig schnelle Atmung
• bläulich verfärbte Lippen
• Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
Was tun?
Wenn ihr nach einem Badetag und vor allem nach einem Untertauchen des Kopfes unter Wasser, diese Symptome beobachtet, dann ruft bitte sofort den Notarzt. Eine Situation, in der ein Kind oder auch ein Erwachsener, keine Luft mehr bekommt, ist immer ein Notfall!
Grundsätzlich gilt: Besser einmal zu viel nachgefragt und beim Arzt vorgestellt, als einmal zu wenig!
Neben diesem Grundsatz habe ich in meinem medizinischen Alltag jedoch auch Folgendes gelernt:
Häufiges ist häufig und Seltenes ist selten!
Daher: keine Panik, wenn euer Kind sich „mal verschluckt“; egal, ob in der Badewanne, im Schwimmbad oder beim Trinken. Meist ist mit einem kurzen und ggf. heftigen Hustenreiz die Gefahr gebannt.
Außerdem kommt es nach einem feucht-fröhlichen Tag im Wasser, sehr viel häufiger zu harmlosen (wenn auch unangenehmen) „Nebenwirkungen“. Nämlich dann, wenn die Kinder versehentlich oder gewollt Meer- oder Pool-Wasser runterschlucken. Dies ist harmlos, da das Wasser dabei nicht in die Atemwege, sondern in den Magen-Darm-Trakt gelangt und dort zu Übelkeit und ggf. Erbrechen oder Durchfall führen kann. Den betroffenen Kindern geht es nach dem Erbrechen bzw. einem Gang zur Toilette meist wieder besser. Sie wirken allenfalls etwas „angeschlagen“, jedoch nicht vital bedroht.
Wenn euer Kind ähnliche Symptome nach einem Badetag aufweist und ihr euch nicht sicher seid bzw. Angst habt, dass es sich in der Nacht verschlechtern könnte, dann lasst es z.B. nachts in eurer Nähe schlafen und beobachtet auch in den folgenden Tagen den Allgemeinzustand eures Kindes.
Solltet ihr unsicher sein, oder Atembeschwerden auftreten, dann lasst euer Kind umgehend medizinisch untersuchen.
Kinder sind schnell, neugierig und leider auch sehr gefährdet beim Spielen im Wasser. Lasst sie dabei Spaß ruhig ihren Spaß haben, sichert sie gut ab und lasst sie nicht aus den Augen. Ganz besonders auch dann, wenn es zu Problemen gekommen ist (unfreiwilliges Untertauchen etc).
Bei Joannas Tochter war gleich klar: da stimmt etwas nicht, das Kind ist in akuter Gefahr. In einem solchen Fall muss das Kind mit einem Notarzt in die nächstgelegene Klinik gebracht und dort beobachtet werden.
Denn gerade, weil Joannas Tochter im Vorfeld vollkommen gesund war und es keine Hinweise auf einen Infekt o.ä. gegeben hatte, war die akute Atemnot nach einem Schwimmbadbesuch zumindest verdächtig. Eine eindeutige Diagnose war in diesem Fall nicht möglich. Klar ist jedoch und das ist das Einzige, was zählt: es war Gott sei Dank ein Zwischenfall ohne bleibende Schäden.
Ich wünsche euch einen schönen Sommer und hoffe, dass ihr ihn trotz der möglichen Gefahren, unbeschwert genießen könnt.
Alles Liebe,
eure
Snježi
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7 Kommentare
Siona
Ein furchtbares Erlebnis, was du da schilderst. Es bestärkt mich in dem, was ich mir schon immer dachte: Mit sowas spaßt man nicht. Ich habe es immer wieder erlebt, dass Leute das einfach nicht Ernst nehmen. Unter anderem wurde von mir schon gefordert meine dreijährige Tochter alleine auf eine Schwimmparty zu lassen, weil doch die Gastgeber gut aufpassen würden, obwohl sie das einzige Kind in diesem Alter und Nichtschwimmerin war. Tat ich nicht, Kind ging im kniehohen Wasser unter, mein Mann fischte sie aus dem Wasser, nachdem ich ihn gegen Widerstand mitgeschickt habe. In der Nacht sah ich dann immer wieder nach ihr und musste mir dann noch später anhören, dass ich paranoid bin. Es gibt einfach Dinge, da hat die „Paranoia“ schon seinen Grund. Ist ja nicht so als hätte man Angst davor, dass das Kind ein Schimpfwort lernt, sich vernachlässigt fühlt oder mal weint. Es geht um die Angst vor dem Tod des Kindes. Es würde ja auch niemand leugnen, dass es gut ist, aufzupassen, dass Kinder nicht auf die Straße laufen, nur weil meist kein Auto vorbeifährt oder sie meistens rechtzeitig bremsen. Wenn mir wieder jemand blöd kommt, schicke ich den Link zu deinem Beitrag weiter und aus. Man sieht ja, dass man sogar, wenn man gut aufpasst noch in eine ganz schön heftige Situation kommen kann.
Schön, dass es deinem Kind wieder gut geht.
Frau Kakao
Wie gut, dass du auf deinen Bauch gehört hast. Ich würde niemals ein Kind das nicht schwimmen kann ohne Begleitung auf eine Poolparty lassen. Eine kleine Unachtsamkeit, ein kleiner Gang der Gastgeberin auf die Toilette und schon ist es passiert. Viele unterschätzen einfach die Gefahr in niedrigem Wasser.Ich finde du hast alles richtig gemacht.
Linda
Ich kann mich Lena nur anschließen. Vielen Dank für die Aufklärung. Meine Kleine (13 Monate) plantscht auch so gerne und verschluckt sich durchaus mal. Mir ist jetzt noch mal bewusst geworden, wie wichtig es ist, die Kleinen beim Baden dauernd zu beaufsichtigen. In letzter Zeit bin ich doch mal für ein paar Sekunden aus dem Bad raus, um etwas zu holen, weil ich die Situation als sicher beurteilt habe. Die Kleine sitzt stabil und das Wasser ist nur 2cm hoch. Deswegen habe ich mir keine Gedanken gemacht. Aber ich habe durchaus mal beobachten könnten, dass sie versucht, Wasser aus dem Becken zu trinken. Dazu taucht sie den Mund ins Wasser. Für mich gibts jetzt keine Ausrede mehr. Kinder im Wasser, ob Badewanne, Plantschbecken, Pfütze oder Pool gehören nonstop beaufsichtigt. Wie schnell ist der Kopf mal im Wasser. Natürlich muss man dann nicht sofort Panik schieben, aber es ist wichtig, dies im Hinterkopf zu bewahren, um Zusammenhänge zu erkennen. Ich bin sehr froh, dass Dein Mann Eure Kleine gehört hat. Ich glaube nicht an höhere Mächte, aber eine Art Schutzengel muss es doch geben. Aber wahrscheinlich ist Dein Mann selbst der Schutzengel. Alles Gute wünsche ich Euch.
Frau Kakao
Danke Dir Linda, ich bin auch so unfassbar froh. Ein riesen Zufall oder Glück oder Schutzengel. Tatsächlich.
Daniela
Da meine Tochter im Alter von 6 Wochen in meinem Arm auf fast erstickt ist bin allgemein schon zu ängstlich. Wir haben einen Pool im Garten und diese Angst vor dem sekundären ertrinken verfolgt mich dieses Jahr sehr. Daher wurde ich auf Deinen Artikel aufmerksam gemacht. Ich fühle so mit Dir, denn ich weiß was für Ängste du in dieser Nacht und bis heute erlebt hast. Von Mama zu Mama fühle Dich gedrückt
Lena
Vielen lieben Dank für deine tollen Artikel ?
Wusste gar nicht das es sowas gibt und finde es klasse das du aufklärst. Wieder was super wichtiges gelernt ?? und hoffe das ich es nie brauche.
LG Lena
Frau Kakao
Danke für deinen Kommentar, liebe Lena. Ich freue mich, wenn viel mehr Eltern darüber Bescheid wissen. Zumindest im Hinterkopf.
Liebe Grüße,Joanna